ZECKEN
Schildzecken: Chitinschild (Scutum); b. Männchen über gesamten Rücken, b. Weibchen nur vorderer Teil
Entwicklung: Ei --- sechsbeinige Larven (0,5 mm, nach 3 Wo) bleibt noch 3 Wo. liegen bis Chitinkutikula gehärtet und pigmentiert ist, dann klettern sie auf Gräser, um auf Wirt zu warten --- Nymphe (8 Beine, 1 mm lang, klettern höher + saugen 3-8 Tage Blut) --- 3 bis 5 Monate: Adult
Dazwischen Blutmahlzeit zwingend erforderlich. Zyklus abhängig von Temperatur und Luftfeuchtigkeit und dauert 2 -3 Jahre.
Holzbock (Ixodes ricinus), am Weitesten verbreitet;
Größe nüchtern: Männchen 2 - 3 mm, Weibchen 3 - 4 mm (nach Blutsaugen bis zum 100fachen ihres Körpergewichtes ca. 1 cm lang)
Klettern und lassen sich dann fallen
Das Kopfende mit Zähnen (Hypostom) durchdringt Haut des Wirtes und verankert sich in der Bisswunde. Die Kopulation erfolgt meist auf dem Wirt; das Männchen, saugt kein Blut und stirbt nach der Begattung. Das Weibchen fällt nach der Nahrung zu Boden, hält mehrere Wochen Ruhe, legt dann innerhalb von 30 Tagen ca. 3000 Eier und stirbt.
Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus)
Auch Dreiwirtig; Männchen 3,5 mm; Weibchen: 2,5 mm bis vollgesogen: 11 mm; warmen Länder (ü. 20 Grad), weltweit am Meisten verbreitet; Häuser, Ställe (aufwändig zu vernichten); hohe Vermehrungsrate; 2-3 Wo. Blutsaugen; 2000 -5000 Eier; Gesamtentwicklung: 6 Monate
Hauptwirt: Hunde; Verseuchung des Gebäudes auch Menschen (bei Fehlen von Hunden)
KRANKHEITSÜBERTRAGUNG:
Man hat herausgefunden, dass sieben Grad plus ausreichen, um eine Zecke auch am Haus überwintern zu lassen. Deshalb raten Wissenschaftler dringend, frühzeitig mit der Zeckenprophylaxe zu beginnen, da diese schwere Erkrankungen auf Haustiere und den Menschen übertragen. In Darm und Speicheldrüsen der Zecken befinden sich die Krankheitserreger und werden während des Saugaktes durch Speichel übertragen. Erst nach zwei Stunden beginnt die Speichelsekretion und damit die Übertragung von pathogenen Erregern (Höhepunkt: 72 Stunden). Lokale Irritationen auf der Haut mit möglicher bakterieller Sekundärinfektion. Zeckenplage auch bis über 1500 m Höhe im Gebirge.
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist dabei die Schwerste und wird häufig übersehen. Sie tritt vor Allem in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen auf. Durch eine Impfung des Menschen kann hier vorgebeugt werden; beim Tier gibt es noch keine Impfung, sondern nur Abwehr der Zecken in Form von Spot-Ons, Halsbändern o. ä.
Borreliose (Borrelia burgdorferi) beim Menschen dagegen ist die Häufigste und schlägt in Deutschland mit jährlich 60.000 bis 100.000 Erkrankungen zu Buche (plus Dunkelziffer). Beim Menschen gibt es keine Impfung, deshalb ist es wichtig, sie rechtzeitig zu erkennen, um eine Antibiose zu beginnen. Bei unseren Haustieren verläuft diese Erkrankung mehr oder weniger syptomlos (müde, Fieber, Lahmheiten), hat aber als Folgeschäden häufig eine schmerzhafte Arthritis. Seit 1999 gibt es allerdings eine Impfung, über deren Nutzen-, Schaden- und Kostenverhältnis sich die Experten streiten. Diagnose über Blut. 10 – 30 % der Ixodeszecken befallen.
Babesiose (ü. Auwaldzecke, früher unbekannt), genannt Hundemalaria, überträgt Fleckfieber auf den Menschen.
Anaplasmose (selten, nur in den Sommermonaten) wird meist aus südlichen Ländern eingeschleppt.
FLÖHE: Hundefloh (Ctenocephalides canis) --- Katzenfloh (Ctenocephalides felis) --- Menschenfloh (Pulex irritans)
nicht wirtsspezifisch --- übertragen Bandwürmer (Dipylidium caninum)—überleben 3 Mo. außerhalb Wirt--- lange Persistenz
Entwicklung: 3 Wo. bis 2 Jahre --- klimaabhängig --- 3 - 18 Eier Ablage auf Wirtstier--- 3 Wo. --- Adult, Weibchen bis 1-2 Jahre --- 500 Eier
Folgen: Juckreiz v. a. Schwanz u. Hinterbeine; b. Massenbefall: Blutarmut; Allergie; rote Pappeln; Allopezie; Krusten Kopf +Rücken
Diagnose: Nachweis Floh oder -kot: Flohkamm; auf nasses Papier ausschütteln; Flohkot färbt sich rot
Behandlung: Prophylaxe, v.a. Umgebung für alle Flohstadien und lokale Spot-on Präparate; Einbürsten von Borsalzen in Teppiche; ggf. Bandwurmbehandlung
HERZWURM (Dirofilariose)
Erreger: Dirofilaria immitis (Filarienart) - obligat zweiwirtig
Übertragung: Stechmücke (Vermehrungsform = Mikrofilarien )
Entwicklung: im Hund die adulten Herzwürmer (viele im rechten Herzen, grossen Lungenarterien, grossen Hohlvene + Organen
Größe: 1mm dick und 20-30 cm lang
Reservoir: latent infizierte Hunde
Vorkommen: bedingt durch Ausbreitung der Stechmücke
Risikoorte: Mittelmeerländer
Symptome: abhängig von Anzahl und Sitz der Makrofilarien (ähnlich Herzerkrankung)
Müdigkeit, Atemnot, Husten, Herzrasen, Herzerweiterung, Leberstauung, Bauchwassersucht, Wasser in den Beinen
Diagnose: Blutuntersuchung (erst 6-7 Monate nach der Infektion aussagekräftig, wenn Herzwürmer geschlechttsreif))
Therapie: unzureichend; massiven Nebenwirkungen
Das Abtöten adulter Herzwürmer ist riskant wegen Thrombosegefahr.
Ultimo ratio: offene Herzchirurgie -- mechanischer Entfernung der Würmer (Risiken; Kosten)
Beste Möglichkeit: medikamentöse Prophylaxe: 1. Anwendung eine Woche vor Urlaubsbeginn, dann alle 4 Wochen bis 2 Monate
OHRMILBEN (Otodectes cynotis)
Aussehen: oval; die ersten drei Beinpaare überragen bei allen Stadien seitlich den Körper. Die Larve hat drei Beinpaare, die 2 weiteren Nymphenstadien + adulten Parasiten haben 4 Beinpaare (b. Männchen deutlicher).
Eier: oval + weiß
Entwicklung: ein Larven-, und zwei Nymphenstadien (3 Wochen)
Überleben: nur wenige Tage ohne Wirt
Befruchtung: nach der Häutung der Nymphe zum Weibchen
Übertragung: direkten Kontakt; bedingt wirtsspezifisch; v. a. Fleischfresser
Aufenthaltsort: äußerer Gehörgang o. innere Ohrmuschel
Ernährung: durch Hautstich austretende Lymphflüssigkeit
Folgen: Juckreiz, Absonderung von Ohrschmalz, Entzündungen, bakt. Sekundärinfektion, Eiter, Krusten + Borken, Kopfschütteln, blutig Kratzen
Diagnose: rötlich-braunschwarze Ohrschmalz, lebende Milben und Eier sichtbar (Othoskop + Mikroskop)
Prophylaxe: Separieren befallener Tiere, Kontakttiere mitbehandeln
Therapie: Säuberung, lokal Milbenabtötendes Medikament (21 Tage)
GRASMILBEN (Neotrombikula autumnalis; Trombikulose) Unterart der Laufmilben
Spätsommer und Herbst (genannt: Erntebeiß, Augustpocken oder -bolzen); Bodenbewohner; auf Grasspitzen
Vorkommen: folgen Licht; feuchte Wiesen und Gärten auf Grashalmen; erwachsene Milbe lebt im Boden, bei Dürre, Frost und Regen bis zu 90 cm tief
Ernährung: Gliederfüßler (Arthropoden); Larven (0,25 mm; 6 Beine, orange; schlüpft im Herbst; saugt 2 – 3 Tage; wird dabei sehr groß; im Boden) befallen Wirbeltiere
Entwicklung: Ei --- Larve (6 Beine) --- Nymphe (ü. Monate im Boden) --- Adult
Lokalisation: Stellen mit dünner Haut, bei Hund + Katze: Kopf, Bauch, Zwischenzehenhaut, Ellbogenbeuge, Ohrfalte, Ohrrand, Lidrand, After, Geschlechtsbereich (schwer zugängige Nester) --- Mensch: Knöchel und Achselhöhlen
Folgen: Larve sticht; durch Speichel wird äußere Hautschicht aufgelöst und Speichel tief in die Haut eingegeben, dieser ist mit Stoffen versehen, die fürchterlich jucken; bakt. Sekundärinfektion; blutige Stellen
Krankheitsübertragung: keine bekannt
Diagnose: kl. orange Auflagerungen; nur Juli bis Oktober; typische Lokalisation
Prophylaxe: Wiesen mit starker Tierfrequenz, Kuhweiden, Hundewiesen, Wiese; Schuhe, Bodenkontakt vermeiden; oft Rasen mähen (Heu nicht liegen lassen); Abstand zw. Haus und Rasen 2 Meter (Temperatur)
Behandlung: Waschen mit Antiparasitika; Floh- und Zeckenmittel, entzündungshemmende und juckreizstillende Salben
SANDMÜCKE (Schmetterlingsmücke)
Vorkommen: Lateinamerika und Mittelmeerländern; mittlerweile auch Deutschland (u. a. mit Koffer eingeschleppt); ruhen in Ritzen und Spalten; sind tagsüber nicht zu sehen; Parks und Wald; Aktivität: Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang --- Mai bis Oktober
Aussehen: 2,5 - 3 mm lang, haarig, zweibeflügelte Insekten, stumm, beige bis dunkelbraun; hüpfen mit ausgebreiteten Flügeln; können nicht b. starkem Wind fliegen, fliegen trotzdem über 2 Kilometer
Übertragung: Mensch und Hund, Stich; wittern ü. Windrichtung und stechen dann gegen den Wind zu; Leishmaniose
Folgen: starker Juckreiz;. Sandmücken sind tagsüber nicht zu sehen, da sie in Ritzen und Spalten ruhen.
Entwicklung: 1 Wo. nach Blutmahlzeit: 100 Eier --- 1 Wo. --- Larve (4 Stadien) --- Puppe bzw. der Kokon --- 10 Tage --- Adult (insgesamt 2 Monate);
Überwinterung: 4. Larve
Ernährung: Pflanzenzucker + Blattlaus-Honigtau; Blut nur Weibchen! Legt Eier in feuchte, organreiche Böden;
Prophylaxe: Hunde nachts und zwischen Mai und Oktober im Haus lassen; Parasitenmittel
Diagnose: Blutuntersuchung
Krankheit: Leishmaniose: Mensch und Hund
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